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Geschäftsbericht 2011

Kehrtwende der EZB im Herbst Vor dem Hintergrund aufwärtsgerichteter Preisrisiken im Euro-Raum und eines positiven konjunkturellen Umfelds leitete die Europäische Zentralbank (EZB) im Frühjahr 2011 die Zinswende ein. Die obersten Währungshüter des Währungsraumes beschlossen auf ihrer geldpolitischen Sitzung im April und im Juli Zinsanhebungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Im November vollzog die EZB jedoch eine zweite zinspolitische Kehrtwende, indem sie den Leit- zins wieder um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent senkte. Im Dezember wurde der Leitzins noch einmal um 0,25 Prozentpunkte auf 1,00 Prozent gesenkt. Die europäische Notenbank reagierte damit auf die erhöhte Unsicherheit über den Fortgang der Euro- Schuldenkrise sowie auf die Verschlechterung der Konjunkturaussichten. Zwar stieg bis zum Jahresende die Inflationsrate im Euro-Raum im Zuge hoher Roh- stoffpreise auf bis zu 3 Prozent, allerdings geht die EZB davon aus, dass die Inflationsrisiken mittelfristig beherrschbar bleiben. Darüber hinaus weitete sie ihre liquiditätsfördernden Maßnahmen um zwei langfris- tige Refinanzierungsgeschäfte und weitere Staatsan- leihenaufkäufe in Milliardenhöhe aus. Außerdem star- tete sie im November ein neues Programm zum Ankauf von Pfandbriefen in Höhe von 40 Milliarden Euro. Bundesanleihen als sicherer Hafen gefragt Deutsche Staatsanleihen waren im Krisenjahr 2011 besonders beliebt. Die hohe Nachfrage nach Bun- desanleihen ließ deren Preis deutlich ansteigen und die Renditen entsprechend zurückgehen. Binnen Jahresfrist sank die Rendite von Bundesanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit um 1,13 Prozentpunkte auf 1,83 Prozent. Europäische Schuldenkrise schwächt Euro Nach einem fulminanten Start ins Jahr mit einem Kursanstieg des Euro zum US-Dollar auf knapp 1,50 US-Dollar Anfang Mai 2011 musste die europäische Gemeinschaftswährung im weiteren Jahresverlauf zum Teil deutliche Kursverluste hinnehmen. So sackte der Euro nach einem scharfen Rückgang im August 2011 im Zeitraum bis Oktober auf fast 1,30 US-Dollar ab. Die sich stetig verschärfende Euro-Schuldenkrise machte dem Euro zu schaffen. Dass der Euro im zweiten Halbjahr nicht deutlicher an Wert verlor, war nicht zuletzt der Schwäche der US-Konjunktur und der auch in den USA ungelösten Verschuldungspro- blematik zuzuschreiben. Nach einer leichten Erholung notierte der Euro Ende Dezember jedoch wieder schwächer bei 1,29 US-Dollar. XXJahresbericht 2011 I Internationale Finanzmärkte 5

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