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Geschäftsbericht 2011

"Freiheit - Verantwortung - Gemeinsinn. Der Bürger und sein Staat." Kundenforum mit Bundespräsident Joachim Gauck

28 Der 17.03.2011 war ein besonderer Tag. Joachim Gauck, den viele Deutsche gerne im Jahr 2010 schon als Bundespräsidenten im Schloss Bellevue gesehen hätten, kam auf Einladung von Vorstand Joachim Erhard nach Würzburg. „Für uns war es schon spannend, als wir den Referenten für unser KundenForum bereits im Vor- feld gebucht hatten und dieser dann für das Amt des Bundespräsidenten im Sommer 2010 zur Nominierung anstand“, so Vorstand Joachim Erhard. Damals hatte offensichtlich die Parteitaktik die Besetzung des höchs- ten Staatsamtes bestimmt. Ein Jahr und einen Tag nach unserem KundenForum erfüllte sich der Wunsch vieler Deutscher. Bei seinem Besuch in Würzburg konnte der evangeli- sche Theologe, parteilose Politiker und Autor Joachim Gauck mit seinen Reden mehr als tausend junge und junggebliebene Zuhörer faszinieren. Denn schon am Nachmittag hatten sich über 500 Schüler und Lehrkräf- te der Oberstufe aus den Gymnasien Würzburgs und der Umgebung in der Aula im Friedrich-König-Gymnasi- um Würzburg eingefunden. Am Abend ging es dann im Veranstaltungszentrum „Vogel Convention Center“ in Würzburg für die Mit- glieder und Kunden der VR-Bank Würzburg mit dem junggebliebenen Gauck weiter. Joachim Gauck als ehemaliger DDR-Bürgerrechtler und erster Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde verstand es, die Zuhörer mit seinen Ausführungen in den Bann zu ziehen. Er führte sie in seine Lebenswelt und zeigte nachvollziehbar auf, welchen Gewissenskonflikten Menschen damals in der ehemaligen DDR ausgesetzt waren – wenn diese nicht „Freiheit – Verantwortung – Gemeinsinn“ – der Bürger und sein Staat das vorherrschende Gedankenschema der Mächtigen akzeptierten. Seine autobiographischen Berichte ergänzten dies le- bendig und eindrucksvoll. Beispielsweise erzählte er von der Verhaftung seines Vaters, der für zweieinhalb Jahre „verschwand“, ohne dass die Familie den Aufenthaltsort kannte. Oder die Tatsache, dass ein ehemaliges Mitglied einer von ihm geleiteten Jugendgruppe sich später als informeller Mitarbeiter der Stasi entpuppte. Der spätere Bundespräsident konnte gut vermitteln, dass nicht nur er, sondern generell alle Menschen unter dem Druck der Nichtfreiheit standen. Erheiterung im Publikum kam ob seines Vergleichs mit der Befreiung der DDR im Jahre 1989 auf: „Dass nach der Befreiung – dem puren Glück – dann Ernüchterung folgte, ist wie die Sehnsucht des Mannes nach dem Engel und dem Vollweib. Die Traumfrau ist auch nur ein Mängelwesen.“ In der westlichen Welt über Freiheit reden? Joachim Gauck vergleicht seine Reden über Freiheit mit dem Reden über Brot: „Solange wir Brot haben, denken wir nicht an Brot. Was wir im Überfluss haben, ist so selbstverständlich, dass man den Wert gar nicht mehr schätzt.“ und mahnt, das Mindeste zu tun: „Wählen gehen, Nichtwählen ist eine Flucht in die Ohnmacht.“ KundenForum 2011 – mit Bundespräsident Joachim Gauck Jahresbericht 2011 l Kundenforum 2011

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